Die Coforschung:Kolloquien finden jeden dritten Donnerstag in Utopiastadt statt. Foto: Andreas Fischer

Forschung ist für alle da! Coforschung zu Quartier-, Stadt- und Gesellschaftsentwicklung (01/2023)

Was ist die Coforschung?
 
Die Coforschung ist eine Gemeinschaftsinitiative von Akteur*innen aus Utopiastadt, dem transzent (Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit, Uni Wuppertal), dem Wuppertal Institut und dem Netzwerk Immovielien. Ziel ist es, Transformations- und transformativer Forschung* zu allen relevanten Themen der gemeinwohlorientierten, nachhaltigen und experimentellen Quartier-, Stadt- und Gesellschaftsentwicklung eine lebendige, inter- und transdisziplinäre* Austauschplattform, gesellschaftliche Bühne und den Wechsel von Perspektiven zu bieten. Dazu entwickelt ein Orga-Kreis aus Menschen der genannten Institutionen vier Formate bzw. Bausteine:
 
Coforschung:Kolloquium – die monatliche hybride Präsentations- und Diskussionplattform
Coforschung:Symposium – die unregelmäßige große Bühne für den transdisziplinären Dialog
Coforschung:Datenbank – eine Sammlung publizierter Arbeiten und offenen Daten
Coforschung:Publikationen & Projekte – Produkte und Projekte die aus dem Netzwerk selbst geschaffen werden
 
Details zu den Formaten finden sich weiter unten.
 
Hintergrund und Entstehung
 
In Utopiastadt und anderen Wandel-Initiativen wird – zusammen mit vielen anderen Akteur*innen – praktisch und philosophisch an einer kulturkreativen, gemeinwohlorientierten und nachhaltigen Quartier-, Stadt- und Gesellschaftsentwicklung gebastelt. Eine Wegbegleiterin dieser Aktivitäten ist „die Wissenschaft“ – Lehrstühle, Hochschulen, universitäre Zentren oder freie Forschungsinstitute wie im Fall der Wuppertaler Utopiastadt das transzent (Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit der Universität Wuppertal) und das Wuppertal Institut. Gemeinsam wurden und werden geförderte Forschungs- und Umsetzungsprojekte bearbeitet und ein inter- und transdisziplinäres Miteinander kultiviert. In Wuppertal führte dies unter dem Begriff der Coforschung seit 2016 zur Einrichtung regelmäßiger Austauschformate mit der Öffentlichkeit, um Forschungsprojekte zu initiieren, zu diskutieren und ihre Ergebnisse zu verbreiten. Ähnliches geschah auf überregionaler Ebene im Netzwerk Immovielien 2019 mit der Gründung der AG Forschung zur Verbreitung und Diskussion relevanter Forschungsergebnisse aus Immovielien-Projekten bundesweit. 2022 beschlossen die beiden Kreise, fortan die Angebote und Formate zu bündeln.
 
Coforschung – die Formate
 
Alle vier Formate haben zum Ziel, forschende und praktisch umsetzende Menschen in den Austausch zu bringen, Forschungsideen gemeinsam zu entwickeln sowie gewonnene Ergebnisse über z.B. soziale, politische, bauliche, administrative, psychologische, planerische usw. Prozesse und Entwicklungen in Immovielien, Quartieren, Städten und Regionen zu verbreiten und zu diskutieren. Forschung ist zu schade für die Schublade!
 
Coforschung:Kolloquium
 
Was? Kollegiale Austauschplattform für Forschung und Praxis zu geplanten, laufenden und abgeschlossenen Forschungsarbeiten zu den o.g. Themen. Meist mit ein bis zwei vorab organisierten Impulsvorträgen und Präsentationen und natürlich mit Raum für kritisch-konstruktive Diskussion. Von nicht publizierten Arbeiten wie z.B. Seminar-, Bachelor- oder Masterarbeiten über publizierte Artikel wie z.B. aus Doktorarbeiten oder geförderten Forschungsprojekten bis hin zu freien Forschungstätigkeiten ist alles willkommen!
Für wen? Offen für alle mit Interesse an inter- und transdisziplinären Forschungsarbeiten zu Immovielien sowie Quartiers-, Stadt- und Gesellschaftstransformation
Wann? Jeden dritten Donnerstag im Monat von 10ct (10:15) bis 12:00 Uhr
Wo? Hybrid: digital als Videokonferenz unter meet.devtal.de/coforschung und live in Utopiastadt, Gruppenraum 1. OG (folge der Beschilderung zum Co-Working)
 
Coforschung:Symposium
 
Was? Bühne für die Präsentation einer (vorangeschrittenen oder abgeschlossenen) Forschungsarbeit mit „Response“ (Entgegnung, Erweiterung, Perspektivwechsel etc.) aus der Praxis und anschließender Diskussion
Für wen? Offen für alle mit Interesse an inter- und transdisziplinären Forschungsarbeiten zu Immovielien sowie Quartier-, Stadt- und Gesellschaftstransformation
Wann? unregelmäßig
Wo? Digital als Videokonferenz und wenn (technisch) möglich hybrid mit Live-Diskussion vor Ort
 
Coforschung:Datenbank
 
Was? a) Digitale Datenbank aller bislang im Rahmen der Coforschung initiierten oder vorgestellten Forschungsarbeiten, b) Sammlung von Steckbriefen zu den Forschungsarbeiten, c) Sammlung ausgewählter offener Rohdaten (Interview-Mitschnitte, Transkripte)
Für wen? a) und b) stehen allen Interessierten aus Forschung und Praxis zur Verfügung, die Dateien werden sukzessive auf den Homepages der beteiligten Organisationen zur Verfügung gestellt. Die offenen Daten unter c) werden auf Anfrage und ohne Gewähr ausgehändigt.
Wo? Die interne Datenbank liegt aktuell auf zotero, einer offenen Literaturverwaltungsdatenbank. Eine Anfrage auf Mitgliedschaft in der zotero-Gruppe kann hier gestellt werden. Die Forschungsarbeiten (Steckbrief und Volltext) werden aktuell auf quartier-mirke.de/thema/coforschung/ geteilt.
 
Coforschung:Publikationen & Projekte
 
Hier denken wir konkret und aktiv weiter, organisieren Arbeitsgruppen und/oder sammeln, produzieren bzw. veröffentlichen eigene Forschungsideen und -produkte wie z.B. gemeinsame Texte oder Förderanträge.
 
Kontakt & Mailinglist
 
Wir freuen uns über Anfragen, Ideen und mehr unter coforschung@utopiastadt.eu. Auch wenn du über die Aktivitäten der Coforschung informiert werden willst, wende dich gerne unter dieser Email an us.
 
Glossar
 
*Interdisziplinarität Hierunter versteht man die enge und intensive Zusammenarbeit zwischen zwei oder mehreren wissenschaftlichen Disziplinen, also z.B. der Verkehrsforschung und Politikwissenschaft.
 
*Transdisziplinarität (TD) Die transdisziplinäre Forschung bindet aktiv Akteure außerhalb der Wissenschaft in Prozesse der Wissensgenerierung und -anwendung mit ein. Zentrale Eckpfeiler der TD sind die Entwicklung einer (wissenschaftlichen) Fragestellung zusammen mit Praxisakteuren, das Einbeziehen von Erfahrungs- und Praxiswissen in den Forschungsprozess und das Erzeugen von Nutzen sowohl für die Praxis (z.B. Leitfäden, Umsetzungsagenden) als auch den wissenschaftlichen Diskurs.
 
*Transformationsforschung (TF) Laut dem Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) versteht man unter TF Forschung, die Transformationsprozesse im Hinblick auf ihre Grundlagen, Bedingungen und ihren Verlauf untersuchten. Der Begriff wurde vor allem im Rahmen der geforderten Transformation unserer globalen Gesellschaft in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung geprägt.
 
*transformative Forschung (tF) Im Gegensatz zur Transformationsforschung, die über Veränderungsprozesse forscht, begibt sich die tF stärker in eine aktive Gestaltungsrolle mithilfe der Erzeugung und Anwendung von Transformationswissen. Das bedeutet, dass mithilfe forschender Prozesse Veränderungsprozesse (in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung) aktiv vorangetrieben oder unterstützt werden. Ein typisches Format von tF sind Reallabore, (Urban) Living Labs oder auch Ansätze der Aktionsforschung.